Der kleine Prinz und seine Rose. Aus der Animationsserie. Bild: WDR/ARD

Der kleine Prinz: neue Fernsehserie im KiKA

Der kleine Prinz und der Fuchs im Gespräch mit der Schlange. Aus der Animationsserie. Bild: WDR/ARD
Der kleine Prinz und der Fuchs im Gespräch mit der Schlange, gesprochen von Volker Lechtenbrink. Bild: WDR/ARD

Das Loblied auf das fantastische Buch von Antoine de Saint-Exupéry haben wir bereits letzte Woche gesungen. Nun folgt also unser Eindruck zur 3D-Animationsserie „Der Kleine Prinz“, die seit dem 16.3. auf dem Kika läuft.

Ohne die neue Fernsehserie hätte ich nicht das kleine Büchlein wieder herausgekramt, es zum 4. oder 5. Mal in meinem Leben gelesen, Vorlesen durch Familienmitglieder mitgerechnet. So weit, so gut. Beim Betrachten der ersten Folgen im KiKa rieben wir uns allerdings ungläubig die Augen: da kracht es ordentlich, es blitzt und funkelt aus allen Ecken.

Darf man das: Der kleine Prinz als Action-Superheld für Kinder?

Laut Pressemappe des Kinderkanals bleibt das Original vom kleinen Prinzen „selbstverständlich unangetastet“. Und das ist gut so. Die Handlung der Serie setzt quasi direkt dort an, wo das Buch aufhört und ist insofern als eine „Fortsetzung“ zu verstehen, wie uns auch der freundliche deutsche Verlag des kleinen Prinzen versicherte.

Der kleine Prinz und sein Fuchs. Aus der Animationsserie. Bild: WDR/ARD
Kleiner Prinz im "Kampfgewand" und der Fuchs, in der Fernsehserie sein ständiger Begleiter. Bild: WDR/ARD

Wieso empfinden wir dann als Erwachsene eine gewisse, sagen wir Befremdlichkeit beim Anblick des schwertschwingenden, actionerprobten Helden, der mit leuchtender Waffe nicht nur ein Fabelwesen hervorruft, dass ihn z. B. fliegen lässt und ihn bei seinen zahlreichen Kämpfen unterstützt? Nun, weil die Serie eine vollkommen andere Ausrichtung hat als das eher stille, grüblerische Original. Grafisch hervorragend gemacht, will sie zuallererst gute Unterhaltung bieten und spannend erzählen. Und deswegen wechselt der kleine Held automagisch – wie Superman, ach nein, der musste sich in der Telefonzelle umziehen – das Gewand, steigt sozusagen in den Kampfanzug und ja, er trägt dabei ein Cape!

Wieso mögen es unsere Kinder trotzdem, sogar heiß und innig? Weil natürlich der kleine Prinz eine tolle Figur ist, in einem tollen Universum, mit der tollen geheimnisvollen Rose, die Freundin des Prinzen, die auf seinem Heimatplaneten unter einem Glas wohnt (das sie übrigens auf den letzten Seiten des Buches nicht mehr hatte). All das war ja vom Autor schon so angelegt. Eine Steilvorlage für tolle neue Geschichten.

95% neues Personal: die Serie entwickelt viele neue Figuren und Planeten

Die Rose des kleinen Prinzen, gesprochen von Annett Louisan. Bild: WDR/ARD
Kleine Rose, große Stimme: die Freundin des kleinen Prinzen wird gesprochen von Annett Louisan. Bild: WDR/ARD

Die 52 Folgen sind als eine Tour über insgesamt 24 Planeten angelegt. Insofern gibt es auch häufiger Doppelfolgen, die inhaltlich zusammengehören. Die Rose, sehr zartfühlend gesprochen von Annett Louisan, singt auch das schöne Titellied „Von Planet zu Planet“. Und es gibt den Fuchs, das … war es dann aber auch.

Die Serie erzählt eine komplett andere Geschichte mit jeder Menge neuer Figuren. Und da geht es durchaus auch mal zur Sache. Die Finsterlinge zum Beispiel, das sind schwarze durch die Luft wabernde Monster mit gelben Augen, finden wir für Vorschulkinder zu gruselig.

Fazit: Lest auf jeden Fall auch das Buch mit euren Kindern. Und seht die Serie als das, was sie ist: eine nette Weitererzählung.

Die Animationsserie „Der kleine Prinz“ läuft noch fast den ganzen April hindurch, immer um 19 Uhr und soll bald auch in der ARD zu sehen sein. Die vorerst letzte Folge im KiKA gibts am 23. April 2012.

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8 Comments

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  2. toll-wir freuen uns über solch einen niedlichen Film,und er endet immer gut.
    Neue folgen sind bestimmt spannend . Er hätte gerne eine DVD.

  3. Hoffentlich gibt es bald einen Kinofilm vom kleinen Prinzen. Die Serie ist echt mit Abstand die beste Kinderanimation der letzten Jahre!

  4. Die Serie ist für meinen Sohn echt nix. Er ist fast 5 und immer wenn er bei seinem Freund mal eine Folge sieht, kommt er total verstört wieder heim. Bei uns zu Hause wird es sowieso nicht mehr geguckt, weil er da mal richtige Albträume hatte, bei seinem Freund ist es sozusagen Gruppenzwang.

    Also nichts für schwache Gemüter und vielleicht wirklich erst ab Schulalter zu empfehlen.

  5. Pingback: SimsalaGrimm: jede Menge Märchen als Serie im KiKA

  6. Ganz schlimm, wie hier ein wunderbares philosophisches Werk gnadenlos verwurstet wird und das unter dem Deckmäntelchen es sei eine „Fortsetzung“! Ich frage mich, wieso die Erben (oder die Inhaber der Rechte) Antoine de Saint-Exupérys dies nicht zu verhindern wussten. Ich werde meinen Sohn dies nicht anschauen lassen, sondern ihm aus dem Original-Buch vorlesen!

  7. Also ich habe das original Buch auch gelesehen und finde die Serie fantastisch!! Die stimme des kleinen Prinzen und die stimme der Rose ist wunderschön! Genau wie in dem Buch vermittelt die Serie Hoffnung,,Liebe, Verantwortung, und Vertrauen !!! Mein Sohn (5Jahre) liebt die Serie unheimlich..und ich finde sie genauso schön!!