Ich habe in diesem Jahr das erste Mal die Buchmesse in Frankfurt besucht. Bisher habe ich es mir nie gegönnt da hinzufahren. In diesem Jahr passte es sich allerdings, dass mein Mann beruflich auch dort zu tun hatte und da haben wir uns auf den Weg gemacht.
Erste Verwunderung meinerseits: Ein günstiges Zimmer war auch vier Wochen vor Veranstaltung kein Thema. Wir haben wunderbar genächtigt im Achat Hotel in Offenbach. Schönes Zimmer, gute Lage und richtig lecker Frühstück für weniger als 50 Euro pro Person, da kann man nicht meckern! Wir sind Freitag angereist und am Samstag morgen entspannt zur Messe gefahren.
Schwerpunkt: Das Thema Kinder- und Jugendbuch
Da Kinder- und Jugendbücher dieses Jahr eines der Schwerpunkt-Themen der Frankfurter Buchmesse waren, hat man ihnen einen besonders großen Platz eingeräumt. Es gab zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema. Auch der Deutsche Jugendliteraturpreis wurde im Rahmen der Messe vergeben. Am Messetag konnte man die Gewinner auf dem Messegelände treffen. Ich habe also jede Menge geschmökert in den neuen Kinder- und Jugendbucherscheinungen. Sowohl bei den großen als auch bei den kleinen Verlagen. Und besonders bei den Kleinen hat sich das Hinsehen und Vorbeigehen gelohnt. Hier gabs zwar keine Autogramme von Star-Autoren, aber sehr nette Gespräche und oft sehr besondere Bücher.
Samstag ist nicht der richtige Messetag?
Für mich, die ich ja für euch nach Entdeckungen und interessanten Gesprächen gesucht habe, war Samstag wohl nicht der richtige Messetag. Da am Wochenende die Publikums-Tage der Messe sind, war es nicht nur brechend voll, viele Ansprechpartner für Presse waren am Vortag abgereist. Sodass ich auf Anfrage ein Kärtchen überreicht bekam und gebeten wurde, die Kollegin/den Kollegen nach der Messe zu kontaktieren. Oft war nicht mal mehr ein Kärtchen da, dann hat man mir eine Notiz gemacht. Die Zeit für Gespräche an den Ständen war aufgrund des Andrangs auch sehr begrenzt. Bei Gerstenberg habe ich etwa 15 Minuten gewartet, bis ein Gespräch möglich war. Da mir ja bekanntermaßen die „Raupe Nimmersatt“ besonders am Herzen liegt, habe ich aber gern gewartet. Das hat sich auch gelohnt! Aus diesem Gespräch entsteht in den nächsten Tagen ein toller Artikel …
Kleine Verlage – Große Überraschungen
Ich hab es schon erwähnt: bei den kleinen Verlagen habe ich die besten Gespräche geführt. Allen voran bei Vielflieger. Herr Busse, dessen Bücher kein Verfallsdatum haben (Zitat!), hat sich viel Zeit genommen mir seine Bücher vorzustellen. Ich durfte Fragen stellen, bis mir keine mehr einfielen. Sofort verliebt habe ich mich in „Als das Nashorn fliegen lernte“. Ein wundervolles Buch, welches ich euch noch ausführlich vorstellen werde. Ein schönes Buch!
Schöne Bücher sind die Zukunft
Im Rahmen der Messe stand natürlich immer wieder die Zukunft des Buchs im Mittelpunkt. Der Begriff „schönes Buch“ ist immer wieder gefallen. Ein Buch muss schön sein, damit es noch gelesen wird. Also als richtiges Buch gelesen wird. E-Books sind die Zukunft, wenn sie im Moment auch noch einen sehr kleinen Marktanteil haben. Aber ein schönes Buch, welches den Leser verzaubert, wird nach Meinung der Experten immer eine Zukunft haben. Und mannomann, da bin ich echt beruhigt. Ich les doch so gern. In richtigen Büchern. Für mich hat das einen Charme, den das iPad irgendwie nicht produzieren kann. Undenkbar, dass meine Bücher von Interesse bald nicht mehr gedruckt werden. Ein Albtraum!
Ein Resumée
Ja, ich fahre wieder auf die Messe. Ja, es lohnt sich dort zu sein. Nächstes Mal nutze ich wohl mein Privileg, an den Fachbesucher-Tagen dort zu sein. Auch wenn ich dann manch schrillen Eindruck verpasst hätte. Am Samstag war nämlich ein großer Teil der Besucher aus der Cosplay-Szene. Ihr glaubt gar nicht was für Mühe die Kids sich mit ihren Kostümen machen! Ich wäre wohl zu spießig, meine Tochter so spärlich bekleidet, aber mit Kettensäge bewaffnet auf die Straße zu lassen, aber damit muss ich mich ja derzeit auch nicht auseinandersetzen. Ich empfehle jedem, mal die Buchmesse zu besuchen: auch für größere Kinder ab 8 Jahren ist der Besuch durchaus spannend!
Hinter der jungen Dame mit Kettensäge stand ich eine Weile in der „Klo-Schlange“ 😉
Es ist zu schade dass wir uns verpasst haben.
Grüßle Ute
Ja Ute, nächstes Mal verabreden wir uns zeitiger 😉
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