Mein Mann und ich sind vernarrt in Bücher. Wir haben von Anfang an versucht, unseren Kindern etwas von dieser Liebe weiterzugeben. Einer von uns liest jeden Tag vor. Wir lesen mit den Kindern vorm Einschlafen und wann immer sie wollen. Wer ein Buch möchte, der geht bei uns einfach in die Bibliothek und holt sich eins. Die Regale mit den Kinderbüchern liegen alle unten, damit auch die Kleinste direkt dran kann an Bilderbuch & Co.
Mit etwa 5 Jahren fing unsere Große an und wollte wissen, wie man bestimmte Wörter schreibt. „Schreibst du mal Teddybär auf das Bild? Dann weiß Oma gleich, was ich gemalt hab!“ Das haben wir natürlich gemacht. Als sie nun mit 7 eingeschult wurde, da konnte sie schon lesen. Papas Comics, fabelhafte Zauberfeen oder Sternenschweif sind an einem Nachmittag verschlungen. Ich hab mich dann gleich zu Beginn an ihre Klassenlehrerin gewendet und gefragt, ob ich die Kleine bremsen soll. Die Antwort war eindeutig. Ich solle sie so viel lesen lassen, wie sie will. Es sei doch schön, wie gern sie lese. Das schadet nicht! Meine Tochter verschlingt nun alles, was ihr in den Weg kommt. Meine Kinderbücher sind fast alle schon gelesen. Trixi, Tina und Tini, Hanni und Nanni, sie kennt die alle schon.
Naja, die Lehrerin hat gut reden. Den Stress bei den Hausaufgaben hätte ich mir gern erspart. Jedes Mal, wenn wir Hausaufgaben im Fach Deutsch machen, gibts Stress. Ich kann ihr nicht klar machen, warum sie reihenweise Buchstaben schreiben muss, obwohl sie die schon lange kann. Nun ja, sie braucht das wirklich, das Schreiben, sie weiß wie die Buchstaben geschrieben werden, hält aber den Stift genau so verkrampft wie jeder andere Erstklässler.
Letzten Freitag fragte sie mich wieder einmal: „Darf ich mir ein neues Buch holen und nach oben gehen zum Lesen?“ Kurz vor dem Abendbrot ging ich dann mal gucken. Da sitzt meine Tochter in der Hängeschaukel und liest. Kein ungewöhnlicher Anblick. Allerdings hatte sie sich bisher nie an ein so dickes Buch gewagt. Ich gucke genauer und sehe „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Da war ich erschrocken. Das ist doch noch nichts für sie! Das war mein erster Gedanke. Das Buch ist zwar empfohlen ab 10, aber die Filme sind ab 12. Sie ist doch aber erst 7 Jahre alt. Ich versuchte also sie zu überreden, das Buch gegen ein anderes zu tauschen. Sie hat mich angeguckt, als hätte ich sie nicht alle. „Quatsch Mama, ich lese direkt nach dem Essen weiter!“ Etwas ratlos habe ich dann mit ihr vereinbart, dass sie mich immer fragt, wenn sie etwas nicht versteht und sofort zu mir kommt, wenn sie Angst bekommt.
Bis jetzt war sie nicht da. Im Moment macht sie auch eine kurze Harry-Pause, da mit der Post zwei neue Ausgaben ihrer Lieblings-Comics gekommen sind. Die schiebt sie eben kurz dazwischen.
Was denkt ihr, mach ich mir zu viele Gedanken? Was soll sie denn lesen, wenn sie erst mal 10 ist?
Ich beneide Sie! Es würde mir sehr gefallen, wenn mein Sohn – wenn er mal so groß ist – auch soviel lesen würde! Ich schließe mich der Aussage „Lesen bildet“ uneingeschränkt an… Ich glaube kaum, dass Ihrer Tochter der Lesestoff ausgehen wird!
Liebe Daniela, da haben Sie sicher recht. Manchmal ist es mir einfach unheimlich wie weit sie schon ist.
Ich finde das super… Würde mich freuen, wenn ich später auch so eine Leseratte zuhause sitzen habe.. Lese ja auch selber viel und habe vor kurzem erst von meinen Eltern meine ganzen Kinder- und Jugendbücher abgeholt…
Liebe Nicola, ich finds ja auch toll, nur eben etwas unheimlich, weil die anderen in Ihrer Klasse noch nicht mal alle Buchstaben erkennen können 🙂
ich bin grad auf diesen thread gestossen, weil ich mal schauen wollte, was andere 7jæhrige so lesen …
meine tochter liegt ebenfalls in der hængeschaukel & hat sich aus unserer bibliothek den 1. harry potter geschnappt. bevor ich einen blick darauf warf, war sie schon jenseits seite 50 …
sie liest & liest & liest. der lesestoff, der fuer erstklæssler vorgesehen ist, bringt es schon lange nicht mehr. wir haben schon lange mit buchreihen angefangen (pippi langstrumpf, emily, lola, kinder vom møvenweg, jim knopf, &&& … alles innerhalb kuerzester zeit verschlungen. die duennen zauberfeeninselbuecher halten keinen tag …
ich zøgerte genauso, als ich nun harry bei ihr entdeckte … dann dachte ich: was soll’s!? ich habe als kind ganze tage in buecherhallen verbracht & ich freue mich, dass ich meinen kindern das nahe bringen konnte.
aber ich werde narnia, den herrn der ringe & diverses andere doch noch ein-zwei regale høher stellen …
liebe gruesse an alle leseratten!
Hallo Ava, das ist schön zu hören. Alle im Umfeld sind immer sehr besorgt, weil Harry Potter ja später so gruselig wird. Aber bisher geht alles gut und sie verschlingt Buch für Buch 🙂
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Hallo!
Ich finde es toll ,wenn ich immer wieder lese oder höre, wie gerne manche Kinder lesen. Meinem Sohn kann ich Bücher einfach nicht näher bringen .Er ist jetzt 9 und liest höchstens mal ein Pixibuch.
Meine Tochter 6 liest dauernd. Sie liest momentan auch die Bücher aus meiner Kindheit, die ich damals zwischen 8 und 10 Jahren gelesen habe.
Jetzt waren wir im Urlaub an der Nordsee und sie hat sich von mir im Bollerwagen durch die Gegend ziehen lassen. Dabei hat sie natürlich gelesen. Mit vier Jahren hat sie angefangen kurze Texte zu lesen und das ist halt immer mehr geworden. Vorgelesen wird von mir natürlich weiterhin, solange es noch gewünscht wird.
Ist doch nicht schlimm. Mein Gott, Harry Potter ist wirklich nichts dramatisches wo man sich Sorgen machen sollte. Das ist echt Kinderkram.
Mach Dir keine Gedanken. Ich bin nach den Kinofilmen (FSK) gegangen und die ersten beiden Folgen sind ab 6! Also alles gut!