Mit großen Schritten ist sie da, die Zeit der Apfelernte.
Für mich sind damit besonders schöne Erinnerungen verknüpft. In meiner Kindheit gab es im Garten meines Onkels Willi einen Baum mit „August-Äpfeln“, die uns immer besonders gut schmeckten. Wenn wir mit meinen Eltern zum Obstpflücken im Haus meines Onkels und meiner Tante anrückten, dann wurde daraus immer ein Familien-Happening. Denn mein Onkel lebte im Elternhaus der Familie und pflegte und hegte den Garten seiner Eltern. Auf diese Weise wurde der Garten oft zum Treffpunkt der großen Familie. Meine Tante Marlies versorgte dann alle mit Kaffee und Kuchen. Natürlich selbstgebacken mit eigenem Obst …
Und diesen besonderen Geschmack der selbstgepflückten Äpfel und der selbstgebackenen Kuchen, den vergisst man nie. Das ist etwas, auf das ich mich immer wieder freue, jedes Jahr. Und schon, wenn die Apfelbäume im Frühjahr blühen, freue ich mich auf die Wintersaison mit warmem Apfelkuchen.
Für Kinder ist es eine Freude, bei der Apfelernte zu helfen. Nachdem das Fallobst aufgesucht und in Körben zusammengetragen ist, erklettert man die Bäume und erntet die reifen, wunderschönen Äpfel. Bei uns wurden die guten Äpfel immer vorsichtig in eine Stiege gelegt und in den Keller getragen. Dort hatte meine Mutter bereits ein Regal für die Äpfel vorbereitet. Ordentlich mit Papier ausgelegt, bekam jeder Apfel dort seinen Platz. Sie wachte streng darüber, dass wir darauf achteten, dass sich die Äpfel nicht berührten.
Die Apfelsorte war ihr ein und alles. Meine Mutter liebte Ingrid Marie. Sie hat lange gesucht, um diese Sorte in unserem Garten anpflanzen zu können. Denn Ingrid Marie wird – wie viele andere Sorten auch – von süßeren und ertragreicheren Arten verdrängt und gehört zu den gefährdeten Apfel-Sorten. Schade, sehr schade! Auch ich liebte diesen Apfel mit seinem süß-sauren Geschmack, seiner festen Schale und seinem knackigen Fruchtfleisch. Puh, mehlige Äpfel kann ich gar nicht leiden! Leider ist der Baum vor einigen Jahren auseinandergebrochen. Er trug so viele Früchte, dass er die Last – trotz Stützen – nicht mehr tragen konnte. Inzwischen hat meine Mutter einen neuen Apfelbaum in ihrem Garten, ein Ingrid-Marie war leider in keiner Baumschule in der Umgebung mehr zu bekommen …
Eine weitere schöne Anekdote ist für mich das „Äpfel-Klauen“. Als ich ganz klein war, ging meine Mutter mit mir, ihren Freundinnen und deren Kindern hier bei uns in die Feldmark. An zahlreichen Feldrändern stehen hier Apfelbäume, deren Früchte niemand erntet. Wir mussten ganz leise sein, denn keiner sollte uns dabei erwischen, wie wir die Äpfel dieser Bäume stehlen. Ich glaube es war für die Mütter ein riesiger Spaß zu sehen, wie ihre Kleinen dachten, dass da wirklich etwas Verbotenes geschähe. Und sicher genossen sie den einzigen ruhigen Ausflug im Jahr!
Viele Familien pflanzen zur Geburt ihrer Kinder Apfelbäume, oder bei so feierlichen Anlässen wie Hochzeiten. Ich kann diesen Brauch nachempfinden, denn ein Apfelbaum bringt jedes Jahr wieder Freude.
Die Apfelernte scheint nicht nur für mich eine besondere Zeit zu sein, denn Playmobil widmet der Apfelernte ein eigenes Spiel-Set mit Baum und allem Drum und Dran. Damit spielen wir hier zu Haus auch im Winter Apfelernte und genießen dazu ein Stück Apfelkuchen von der Oma, denn die macht immer noch den Besten!
Hallo Peggy, falls Du mal dringenden Ingrid-Marie Apfelgeschmack benötigst sag Bescheid, denn ich kenne da eine gute Quelle, in Deiner Nähe, Liebe Grüße und Vielen lieben Dank nochmal für den schönen Zootag, Julia
Oh, da komme ich bei Bedarf gern drauf zurück 😉 Wir haben den Tag auch sehr genossen. War wirklich schön!
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