Klassische Illustrationen mit viel Charme

Kinderbuch des Monats: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Boy Lornsen - Robbi Tobbi und das Fliewatüüt - Cover
Das Fliewatüüt in Aktion

Der Kinderbuchklassiker Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt von Boy Lornsen wurde 1967 erstveröffentlicht. Warum ausgerechnet dieses Buch Kinderbuch des Monats ist, ist einfach erklärt. Dass man einem Kind jedes Buch von Astrid Lindgren kaufen kann, weiß jeder. Es gibt aber auch Klassiker, die in Vergessenheit geraten. Und das zu Unrecht.

Bekannt wurde das Buch durch das niedliche Puppenspiel des WDR, welches in den frühen Siebzigern ausgestrahlt wurde. Viele erinnern sich daran und denken das sei die Puppenkiste gewesen. Das ist aber ein Fehler. Wer also das Buch gelesen hat mit seinen Kindern, der kann im Nachgang auch das Puppenspiel ansehen.

Die Geschichte von Robbi und Tobbi auf Abenteuer

Robbi ist ein Roboter. Er besucht die dritte Robotklasse und steht vor seiner Jahres-Abschlussprüfung. Zum Glück darf er sich einen Helfer suchen. Diesen findet er in Tobbi, einem erfinderischen Jungen. Klar, schließlich geht der auch in die dritte Klasse und hat mit dem Fliewatüüt das erste Allzweckfahrzeug erfunden. Die beiden erleben so manches Abenteuer und kommen nicht nur bis zum ewigen Eis, sondern auch nach Schottland und andere illustre Plätze. Natürlich lernen sie dabei lustige Charaktere kennen und lösen etliche Rätsel.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es sich nicht wie zunächst erwartet um ein Jungs-Buch handelt. Hier werden auch Mädchen abgeholt, auch wenn der Protagonist ein Junge ist. Ich suche immer nach Büchern, die insbesondere auch Mädchen für Themen begeistern, die nicht Ponys, Zauberer, Vampire oder Prinzessinnen zum Inhalt haben.

Klassische Illustrationen mit viel Charme
Klassische Illustrationen mit viel Charme

Als Kinderbuch bis heute nicht verstaubt

Klar, man merkt dem Buch an, dass es nicht im letzten Jahr geschrieben wurde. Dies ist aber auch mein einziger Kritikpunkt. Wenn es denn wirklich einer ist. Denn lernen kann man mit dem Buch eine Menge. Zum Beispiel, dass es ok ist sich Hilfe zu holen, wenn man eine schwere Aufgabe vor sich hat. Aber auch viele andere Aspekte sind dabei. Mut und Ideenreichtum bringen das Zweiergespann von Ort zu Ort und ermöglichen Ihnen ganz neue Einblicke.

Ähnlich wie bei Pippi darf man hierbei nicht vergessen, dass es kein Sachbuch oder eine Realerzählung ist. Denn hier wird noch von Eskimos gesprochen, nicht von Inuit und auch das Leben der Eskimo-Familie ist nicht so beschrieben, wie es den heutigen Tatsachen entspricht. Das Augenmerk liegt hier darauf, dass Kinder überall auf der Welt gleiche Interessen haben und darauf, dass Mensch überall Mensch ist. Die Zwei gehen offen und ungezwungen auf ihre Begegnungen zu.

Wie wurde ich aufmerksam

Im letzten Jahr hat Bertelsmann das Buch neu verlegt. In der Reihe „unsere liebsten Kinderbücher“ findet es seinen verdienten Platz. Mir selbst fiel eben genau so ein Band durch eine Verlosung auf der Arbeit in die Hand. Ich hab es dann gelesen und war erstaunt, wie gut mir das Buch gefällt. Es ist also kein Buch, dass ich schon immer hatte und immer liebte. Ein besonderer Grund für mich, es hier vorzustellen, denn was wir schon immer lieben geben wir automatisch an unsere Kinder weiter. Mit neuen Impulsen gewinnen Eltern und Kinder gleichermaßen.

Das Buch kann man ab dem Vorschulalter vorlesen. Es ist aber auch ein schönes Geschenk für Kinder, die in die dritte Klasse kommen und genau dem Alter der Protagonisten entsprechen. Darüber hinaus kann das Buch auch für ältere Kids spannend sein. Da kann jeder sein Kind am besten einschätzen.

Eine schöne Abenteuergeschichte, mit dem Charme, dass sie nicht nach 20 Minuten ausgelesen ist – und Mama und Papa müssen auch keine 30 Folgebände kaufen.

Boy Lornsen:
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Thienemann Verlag; Auflage: 26. (Februar 2012)
gebunden
256 Seiten, 12,00 Euro.
Humor Herz Kultfaktor
++ +++ +++

Alters-/Leseempfehlung:

Ein echter Klassiker. Boy Lornsen wurde 1922 als Sohn eines Kapitäns auf Sylt geboren. Für seine Kinderbücher wurde er mit dem Friedrich-Bödecker-Preis ausgezeichnet.



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