Wir sind große Frankreich-Fans und unsere Urlaubsreise in diesem Jahr war nicht die erste ins Land von „savoir vivre“, „le tour“ und „amour“. Deshalb auch ein Bericht von „Fortgeschrittenen“.
Schmunzel-Momente
Unser erster Reiseabschnitt war schon gleich ein Highlight für die Kinder. Wir waren im Disneyland Paris. Diese Erfahrung verdient einen eigenen Bericht, den sie auch bekommt. Eine Anekdote möchte ich hier schon erzählen.
Unsere Kinder haben eine dreiviertel Stunde Wartezeit auf sich genommen, um ein Mini-Date mit einer Disney-Prinzessin zu bekommen. Für diesen Foto-Termin durfte ich beide freiwillig kämmen, das bedeutet bei uns eine Menge! Im Prinzessinnen-Pavillion angekommen, treffen meine Mädels Dornröschen, die übrigens mit Vornamen Aurora heißt. Die Augen glitzern und dann die größte Überraschung: Aurora spricht deutsch! „Na, wie heißt du?“ Meine Kleine nennt fröhlich ihren Namen. Dann: „Ich heiße Aurora.“ Die Antwort: „Mama, jetzt hat die echt gedacht, dass ich das nicht weiß! Aurora, das weiß ich doch!“ Dann wurde gelacht, gebusselt und geknipst. Und das alles in gefühlten 2 Minuten.
Kindermund und andere Sprachexperimente
Angekommen am Mittelmeer habe ich mich regelrecht in unseren Campingplatz verliebt. Nicht nur wegen der Sauberkeit und des Komforts, sondern weil wir sehr viele französische Familien kennen gelernt haben. Sehr entspannt mal nicht gleich zucken zu müssen, wenn die Kleine mit ihrem „Kindermund“ drauf los plappert. „Mama, warum ist der Mann so dick?“ ist als Frage kaum noch unangenehm, wenn man weiß, dass sie außer von mir von keinem verstanden wird.
Und anders herum gehen die Franzosen davon aus, dass niemand von uns versteht was sie sagen. Die erstaunten Blicke, wenn man sein Essen auf Französisch bestellt oder dem netten Mann in der Tankstelle erklärt, dass er sich nicht mit Englisch plagen muss, da wir seine Antwort auch auf Französisch verstehen. Das lässt tief blicken und auch an den Französischkenntnissen unserer deutschen Urlauber-Kollegen zweifeln. Ich schiebe dies aber eher auf die Tatsache, dass die englische Sprache inzwischen einfach überall dominiert. In Summe war ich froh, mal wieder Französisch sprechen zu können und die Sprache aufzufrischen.
Le Tour – die hundertste Tour de France
Ja, ich weiß jetzt wundern sich viele. Radrennen? Mit Kindern? Wir sind Radsport-Fans, trotz Doping. Die Tour ist aber weit mehr als nur Radsport. Man erlebt die Franzosen im Volksfest-Fieber, wenn man es wagt sich eine Etappe anzusehen. In diesem Jahr haben wirs zum ersten Mal gewagt dabei zu sein. Und das Experiment ist geglückt.
Zugegeben, unser erster Ausflug zur Etappenankunft in Montpellier war nur zur Hälfte erfolgreich, da es so heiß war, dass wir noch vor Einfahrt der Radfahrer aus der Sonne des Ankunftbereichs geflohen sind. Damit haben wir nur die lange Werbe-Karawane gesehen und drei Eis gegessen. Ganz anders bei der Bergankunft am Mont Ventoux. Das war Le Tour, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir sind bereits am Tag vorher angereist, und das ganze Dorf ist schon im Tour-Fieber.
Man fühlt sich wie beim Welt-Kirchentag der Radfahrer. Wir treffen Leute aus Australien, Belgien, Polen, der Schweiz, kurz von überallher. Viele fahren selbst mit dem Rad den Berg hoch, um mal zu merken, wie weh das den Profis tut sich da hoch zu quälen. Die Kinder genießen besonders das Campen mit den anderen Womos auf der großen Wiese.
Am Tag der Etappe pilgern wir förmlich an die Straße, um uns unseren Platz beim Rennen zu sichern. Überall wird Limo und Eis angeboten, alle sind offen für ein nettes Gespräch und dieses Mal haben wir auch den großen Sonnenschirm dabei. So ausgerüstet hat es uns riesigen Spaß gemacht die Karawane zu sehen, die besonders den Kindern gut gefallen hat. Die Fahrer selbst sieht man nur wenige Sekunden lang, aber alle freuen sich und die Stimmung ist grandios.
Der Weg ist das Ziel
Das Schönste an diesem Urlaub war für uns, dass wir mit dem Wohnmobil überall zu Hause sein konnten. Wer sich die Zeit nimmt wie wir, abseits der Autobahn zu fahren, der bekommt so schöne Gegenden zu sehen, dass er alle halbe Stunde anhalten und bleiben möchte. Festungen, Schlösser, kleine Burgen, es gibt überall etwas zu bestaunen und zwischen Wein und Sonnenblumen wächst der Lavendel. Die Felder verströmen einen betörenden Duft und meine Mädels konnten sich von dem vielen Lila gar nicht mehr losreißen. Wir haben unterwegs so viel Schönes gesehen! Und es stimmt noch immer: Wer sich die Zeit nimmt ein Land wirklich zu erkunden, der sieht erst wie schön es tatsächlich ist!
Liebe Peggy,unsere Tochter war auch vor der Einschulung in Disneyland. Für Sie wunderbar. Für den Papa auch und ein Tipp für die die noch dahingehen: um alle Prinzessinen auf einen Schlag zu sehen, ohne Wartezeit, gibt es der Restaurant Aubergine de cendrillon, mit allerdings dem teuersten Kindermenü. Aber das war dasHighlight.