Fotoshooting mit Farbpulver – unser kleines Holi Festival

Ich war mal wieder im Bereich Fotografie aktiv. Wir haben für mein neustes Theaterprojekt Rosa Plakat- und Werbeaufnahmen gemacht. Dieses Mal gab es ein sehr aufwändiges Shooting: Wir haben Fotos à la Holi Festival gemacht. Mit roten und pinkfarbenen Farbpigmenten haben wir wundervolle Bilder bekommen. Zum Titelthema „Rosa – Ich kann deinen Herzschlag hören“ passten diese Farben perfekt.

Zuallererst: Wir haben das Shooting wegen des Wetters nicht draußen machen können. Dies ist bei einem Shooting unserer Größe nicht zu empfehlen. Die Farbe verteilt sich ruckzuck im ganzen Raum und das Aufräumen hinterher ist kein großer Spaß. Also entweder macht man das draußen, oder in einer alten Fabrik oder so. Wenn man das Shooting gut vorbereitet, dann lohnt der Aufwand in jedem Fall, denn die Bilder werden toll und sind absolut im Trend.

Vorbereitung eines Shootings mit Farbpulver

Zunächst muss man sich das Farbpulver in den gewünschten Farben besorgen. Es gibt Farbsäckchen, die tolle Ergebnisse bringen, aber auch recht teuer sind. Echte Pigmente würde ich nicht nehmen, sie sind ebenfalls teuer und das wäre auch Verschwendung. In England bekommt man bei Crafty Devils die sogenannte Powder Paint für kleines Geld. 2,5 Kilo kosten keine 5 Pfund. Und wer Anfänger ist, der braucht viel Farbe. Wir haben für ein Shooting 2,5 Kilogramm Farbpulver gebraucht, um wirklich gute Ergebnisse zu erzielen.

Ihr benötigt einen möglichst einfarbigen Untergrund für das Shooting. Wer hat, der nimmt weiße Bettlaken, da dadurch ein schöner Kontrast zustande kommt und die Pigmente sehr gut wirken. Als Hintergrund wählt ihr am besten eine hohe weiße Leinwand oder Mauer, die bunt werden darf.

Zum Werfen der Farbe gibt es viele Möglichkeiten. Das Model kann selber werfen, die schönsten Effekte entstehen aber, wenn das Model beworfen wird. Hierfür kann man sich alles Mögliche ausdenken. Die Farbe kann auf einen kleinen Teller gegossen und dann geschleudert werden. Man kann die Farbe auf einer Tüte platzieren, die von zwei Personen gespannt und dann mit Schwung geschleudert wird. Man kann mit einem Esslöffel feuern oder selbst kleine Säckchen herstellen, durch deren grobporiges Material die Farbe dann nach dem Auftreffen nach außen tritt. Jede Variante ergibt andere Effekte.

Nehmt Müllsäcke mit für die mit Farbpulver verdreckten Stoffe, sonst habt ihr das ruckizucki überall. Es sollte auch eine Dusche in der Nähe sein.

Zum Shooting selbst: Licht, Kamera und Posen

Mir ging es nicht um Profi-Fotos, daher habe ich den Aspekt der Beleuchtung mit Absicht nicht aufgegriffen, das macht es nämlich sonst für Hobby-Fotografen wie mich fast nicht mehr durchführbar. Meine Bilder sind also alle entsprechend nachbearbeitet. Das Licht selbst sollte aber reichlich sein. Wer mag und hat, der kann auch ein paar Scheinwerfer aufstellen. Aber Achtung, wählt den Winkel korrekt, sonst habt ihr am Ende mehr Schatten als Licht gemacht.

Macht am Anfang einige Versuche zu Wurfweite, Effekten und zur optimalen Einstellung eurer Kamera. Ihr werdet einiges an Abstimmung mit Models und Werfern haben, um gute Effekte zu erzielen. Die Modelle werden am Anfang oft das Gesicht verziehen, wenn sie größere Mengen Farbe zum Beispiel ins Gesicht bekommen. Das kann besonders im Bereich der Augen auch unangenehm werden. Daher sollte nie direkt auf das Gesicht gezielt werden!

Animiert die Leute zu Bewegungen und unterschiedlichen Posen, so erhaltet ihr die besten Ergebnisse. Statische Posen sahen bei uns nie so gut aus, wie die die aus einer Bewegung heraus entstanden sind.

Die Kamera selbst solltet ihr zum Schutz in eine Plastikhülle stecken. Ich hatte keine dabei und durfte hinterher mit viel Geduld das gute Stück reinigen. Wie gesagt, der Staub legt sich überall hin. Ein weiterer Fall bei dem ich dachte, Feuchttücher hätten mein Leben gerettet …

Vorsicht, hierauf solltet ihr achten

Wir hatten einen Fall einer allergischen Reaktion dabei. Auch auf sowas müsst ihr gefasst sein. Bei uns trat bei einem von 18 Teilnehmern Nasenbluten und Hautausschlag auf, begleitet von blauen Lippen und Unwohlsein.  Das Ganze ist nicht ohne. Wer Kinder dabei hat, muss also besonders aufpassen.

Klar ist, dass das Pulver nicht nass werden sollte, denn dann ist es unbrauchbar.

Achtet darauf, dass das Modell und auch ihr selbst und die Werfer nur Kleidung tragt, die unempfindlich ist und man zur Not auch wegwerfen kann. Aus Jeans-Stoff geht die Farbe ohne Probleme raus. Unsere weißen Baumwoll-T-Shirts sind allerdings noch immer rosé.

Erkundigt euch vorher, ob ihr das Shooting am gewählten Ort auch wirklich durchführen dürft, denn ihr werdet nicht die ganze Farbe wieder entfernen können.

Die Mühe sollte sich lohnen!

Wenn ihr euch entscheidet so ein aufwändiges Shooting zu machen, dann solltet ihr die Ergebnisse auf jeden Fall gut aufbereiten. Ich empfehle ja immer wieder ein Fotobuch anzufertigen. Da guckt man am ehesten wieder rein und alles ist sauber und professionell präsentiert. Zum Beispiel auch ein tolles Geschenk für die Oma zum Geburtstag von alles Enkeln.

CEWE bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten für solche Bücher und auch die Kosten sind im Rahmen. Ich selbst hab dort schon einige Bücher machen lassen und ihr bekommt euer Lieblingsmotiv – wenn gewünscht – auch als Poster oder auf einem Kaffeebecher für die Arbeit.