Wir haben sie alle zu Hause im Schrank: Spiele von Ravensburger. Mein Mann und ich sammeln beide Gesellschaftsspiele seit unserer Kindheit und füllen damit mehrere Schränke hier bei uns im Haus. Sehr zur Freude unserer zwei Mädels, die oft mit den Spielen nach ihren eigenen Regeln spielen, denn für etliche sind sie noch zu klein. Ganz vorn dabei das Ravensburger-Spiel Abenteuer Tierwelt – das wird gar nicht mehr produziert – ich habe eine der ersten Ausgaben.
Die Auswahl an Spielen wird ja immer größer, aber wirklich neue Spielansätze findet man nur noch selten. Sehr gut finde ich den Ansatz von Ravensburger, für die Jüngsten neue Spiele anzubieten. Nicht so wie Früher: Farbwürfel, Spielplan, Tierfigur aus Holz – fertig.
Wir haben uns bei den Ravensburger Sommerspielen 2012 beworben und letzte Woche kam unser Testpaket: Das Spiel Erzähl mir was vom Bauernhof. Ein Spiel, das laut Ravensburger für 1-2 Spieler geeignet ist, die älter sind als 2 Jahre. Unsere Jüngste ist ja zwei, weshalb das Spiel bei uns richtig gut passt.
Material und Verpackung
Ich habe ihr den Karton in die Hand gedrückt und sie wollte sofort auspacken. Unser erstes Feedback: Der Karton ist ansprechend gestaltet und die schönen Figuren sprechen die Kinder sofort an. Meine Kleine drehte und wendete ihn und das erste Ziel des Spiels – die Förderung der Sprachentwicklung – war sofort erreicht.
Auf dem Deckel ist zunächst nur ein Junge zu sehen und wir mussten uns auf der Kartonrückseite versichern: Da ist auch ein Mädchen dabei. Bauernhof dürfen auch Mädchen spielen! Beim Auspacken erfreut sich die Mama über gewohnt hochwertiges Material von Ravensburger: Spielplan und Figuren sind aus wirklich festem Karton, alles fasst sich gut an, keine scharfen Ecken oder Kanten. So mögen wir das! Zudem – wie es sich für das Alter gehört – keine Unmengen an Material, die das Kind nur überfordern würden. Das Thema Bauernhof passt absolut zum Alter und wir hier vom Land sind da sicher die Richtigen um „etwas vom Bauernhof zu erzählen“.
Spielvorbereitung
Zunächst gibt es eine Stanztafel im Karton, aus der man vorsichtig die einzelnen Figuren für das Spiel heraustrennt. Die Stanztafel selber soll man entsorgen. Da kommt auch schon unser erster kleiner Kritikpunkt: Die werfen wir nicht weg. Damit wird doch gepuzzelt! Man kann die Figuren immer wieder hineinlegen. Ist sogar eine kleine Herausforderung, da das Puzzle nicht über ein Gesamtbild Anhaltspunkte gibt, wo das Teil hingelegt werden muss. Meine Zwei waren entrüstet und wollten die Stanztafel nicht fortwerfen, wir haben sie behalten. Genug Platz ist ja im Karton.
Dann beginnt man damit den Stall des Bauern aufzustellen. Das ist wirklich einfach und selbsterklärend. Nach wenigen Spielen kann die Zweijährige das jetzt schon allein. Die Figuren bekommen alle einen Aufsteller und schon gehts los.
Spielvarianten und das Ziel des Spiels
Zunächst rät Ravensburger die Teile des Spiels mit dem Kind kennen zu lernen. Alles einmal genau anzugucken und zu benennen. Mal zu fragen: Was ist denn das? Wo ist denn die Kuh? Wir haben das so gemacht und auch alles zusammen aufgebaut. Unsere Kleine fragt sowieso alle Minute „Was ist das?“ und „Warum?“.
Erste Spielvariante ist das freie Spiel. Einfach der Phantasie freien Lauf lassen und mit den Figuren Geschichten und Situationen nachspielen. Wer mag, der ist eingeladen zu singen. Ravensburger gibt gleich die richtigen Lied-Tipps mit. Meine Mädels haben mit dieser Variante schon sehr viel Zeit verbracht. Beide haben viele Geschichten im Kopf, die unaufhörlich sprudeln. Hier ersetzt das Spiel ein Puppenhaus oder den Holzbauernhof. Eignet sich daher super für die Reise, ist ja leichter.
Nächster Schritt ist das Spiel „Jeder an seinen Platz“. Das Kind muss jede Figur benennen, sagen welches Geräusch das Tier macht und das Tier seiner Familie zuordnen. Wenn alles fertig eingerichtet ist, dann ist das Spiel zu Ende. Etwas Größere können danach noch weiterspielen. Hierfür muss das Kind, das an der Reihe ist, die Augen schließen. Der Mitspieler vertauscht zwei Figuren und der Spielpartner muss erraten welche das sind. Dann werden die Familien wieder richtig aufgestellt.
Auch Raum-Lage-Beziehungen können Sie mit ihrem Kind üben: Das Pferd steht vor der Kuh, der Trecker ist draußen, usw. – Die Heuballen kann man zur Fütterung oben durch die Dachluke in die Scheune werfen. Mitzählen erwünscht.
Unser Fazit
Erzähl mir was vom Bauernhof ist eine wirklich gelungene Spielidee. Toll umgesetzt. Die Figuren sind sehr schön gezeichnet und das ganze Spiel ist sehr liebevoll gestaltet. Die Spielziele gehen auf, denn das Spiel lädt absolut zum Erzählen und Sprechen ein. Logisches Denken wird auch gefördert. Meine Kleine musste wirklich erst mal schauen, was das mit den Tierfamilien auf sich hat. Warum nicht das Pferd zur Kuh stellen? Welches ist denn jetzt das Baby und wer ist die Mama?
Das Spiel wird bei uns wirklich gut angenommen und das ohne große Motivation durch die Mama. Und das ist ja nun das wirklich Interessante: Wir Mamas sind immer sehr engagiert, aber was bringts alles, wenn mans den Kindern erst antrainieren muss? Hier bei uns läuft das Ganze von allein, das heißt für mich Qualität und Ziel erfüllt. Die Kinder wollen spielen und ich darf das Spiel gar nicht richtig in den Schrank räumen. Es wird uns auch in den Urlaub begleiten. Besonders interessant: Auch unsere schlaue Siebenjährige mag das Spiel gern.
Was würden wir uns wünschen? Eine zweite Mädchenfigur und einen Bauern! Ja, man mag es nicht glauben, bei uns spielt auch der Papa viel mit den Mädels und warum soll der immer mit der Bäuerin spielen? Und keins von meinen Mädels ist gern der Junge. Das Spiel ist eben sehr auf zwei Spieler ausgelegt: Mama und Kind. Die Idee, gerade Geschwister hier gemeinsam spielen zu lassen, finde ich aber sehr schön. Und zwei drei weitere Figuren sprengen da sicher nicht das Budget.
Alles andere ist super – Ein tolles Spiel!
