Welche Spiele taugen für den Wunschzettel? Eine gute Frage! Heute machen wir den Wunschzettel-Test mit dem Spiel Gitterrätsel von Goliath.
Was ist dabei?
Das Spiel beinhaltet ein Spielfeld aus Kunststoff. In dieses legt man eine der 10 beidseitig bedruckten runden Themenkarten. Ebenfalls mitgeliefert werden Spielchips aus Kunststoff in vier verschiedenen Farben, eine Hupe in Form eines Ausrufezeichens und eine Spielanleitung. Das Spiel ist demnach ausgelegt für bis zu vier Mitspieler.
Wie geht das nun?
Das Spielprinzip ist einfach, wenn man gut lesen kann. Auf den Themenkarten findet sich jeweils ein Buchstabensalat, in dem Begriffe aus einem bestimmten Themenbereich versteckt sind. Auf den Bildern seht ihr Beispiele der Themenkarte „Phantasie“. Zu Beginn dreht ein Mitspieler das Spielfeld so, dass der erste Suchbegriff zu lesen ist. Alle beginnen zu suchen. Wer als erster das Wort gefunden hat, drückt auf die Hupe. Einmal gehupt muss unmittelbar das Wort mit den farbigen Chips markiert werden. Wer nach dem Hupen noch suchen muss, der scheidet für diese Runde aus. Beendet ist das Spiel, wenn alle versteckten Begriffe gefunden wurden. Der Spieler, der am Ende über die meisten Chips auf dem Spielfeld verfügt, hat gewonnen.
Gibts Spiel-Varianten?
Es gibt einige Variationsmöglichkeiten. So kann man durchaus das Spiel auch wie eine Art Kreuzworträtsel lösen und allein spielen. Man kann auch eine Sanduhr dazunehmen und die Zeit stoppen. Also jeder darf eine Sanduhr lang Begriffe suchen. Wer in der Zeit die meisten findet, der gewinnt. In Summe ist das Spielprinzip aber recht festgelegt.
Bei Goliath ist ein Zusatz-Set mit 10 weiteren Themenkarten erhältlich.
Wie sieht das mit den Kindern aus?
Also das Spiel ist laut Verlag ab 7 Jahren geeignet. Spaß machen wird es den Kindern aber erst deutlich später. Unsere Große ist mit ihren 8 Jahren eine hervorragende Leserin. Sie hat viel Spaß beim Aufspüren der Begriffe. Einige ältere Freunde, die mit uns gespielt haben, hatten ihre Probleme und eher wenig Spaß. Das liegt eben immer am Lesevermögen. Da das Spielfeld im Verlauf des Spiels gedreht wird, müssen die Kids auch auf dem Kopf lesen können. Ein Kind, das keine Chance hat, auch mal als erster eines der Wörter zu finden, ist schnell frustriert und mag nicht mehr.
Es ist ratsam die Kinder unter sich spielen zu lassen. Meine Tochter sieht es mir an der Nasenspitze an, wenn ich den Begriff gefunden habe und noch warte um ihr eine Chance zu geben. Wir haben uns geeinigt, dass ich anfange zu zählen, wenn ich den Begriff gefunden habe. Sie hat dann noch Zeit den Begriff ebenfalls zu finden, bis ich bei 20 angekommen bin. Das funktioniert gut.
Es gibt eine Regel, die meine Tochter sehr frustriert: Wenn ein neu gefundenes Wort das markierte Wort eines Gegners kreuzt, so muss dieser dieses Wort komplett wieder zurück nehmen. Das findet sie ganz gruselig und ist immer sehr enttäuscht. Daher haben wir diese Regel schon einige Male außer acht gelassen und den Buchstaben am Ende für beide Parteien gezählt.
Suchtfaktor
Unsere Große wollte zu Beginn täglich spielen. Gern auch mehrmals. Dies hat sich etwas gelegt. Jetzt spielen wir ab und zu. Unsere Schränke sind einfach zu voll. Aber wenn wir spielen, dann spielt sie gern. Das ist auch ganz gut so, denn wenn wir täglich weiter gespielt hätten, dann könnten wir inzwischen auswendig hersagen, wo sich welches Wort versteckt. Besonders die Kinder haben sich die Positionen ruckzuck gemerkt.
Wir haben das Spiel auch mit Erwachsenen gespielt, da ist es eher eine Frage der Konzentration und der Fähigkeit strukturiert zu suchen. Wenn die Spieler der Ehrgeiz packt, dann kann man auch als Erwachsener noch großen Spaß mit dem Gitterrätsel haben.
Der pädagogische Wert
Eltern neigen oft dazu solche Spiele wie das Gitterrätsel an Kinder zu verschenken, die Probleme im Deutschunterricht haben. Es wäre ja auch zu schön, wenn die Auseinandersetzung mit dem Spiel die Fähigkeiten in der Schule verbesserte. Das wird nicht passieren. Hier findet kaum ein Transfer zur Rechtschreibung statt.
Aber das Gitterrätsel-Spielen fördert ungemein die Konzentration, erhöht die Aufmerksamkeitsspanne und man übt sich darin Mengen zu erfassen und zu strukturieren. Ebenfalls sehr wertvolle Dinge. Schnell reagieren muss man auch, wenn man als erster die Hupe drücken will.
Unser Fazit
Für Kinder, die gern knobeln und auf Rätsel stehen, ist das Gitterrätsel ein gutes Weihnachtsgeschenk. Sie sollten allerdings bereits sicher lesen können. Auch mehrsilbige Wörter.
Die Kunststoffaufmachung finde ich persönlich nicht wirklich schön, sie trägt aber sicherlich zum günstigen Preis bei. Denn wenn das Spielfeld aus Holz gearbeitet wäre, dann wäre das Spiel nicht für 15 Euro im Handel zu haben.
Alles in allem ist das Gitterrätsel auf jeden Fall empfehlenswert.