Interview: Boguslawa Olschok vom Kindermode-Label „Wurzelzwerge“

Eine meiner großen Leidenschaften ist das Ausstatten meiner Mädels. Und ich glaub das geht jeder Mama so. Kinderkleidung kauf ich selbst sogar lieber ein als Sachen für mich. Ich achte dabei auf viele Dinge. Dazu gehören gute Materialien, gute Verarbeitung und gefallen muss es uns natürlich auch. Dann sollte es gut kombinierbar sein mit dem was wir schon haben. Und mir ist wichtig, dass sie etwas tragen, dass nicht alle haben. Sicherlich auch, damit die Sachen etwas Besonderes sind, aber in erster Linie, weil ich es nach wenigen Jahren Kindergartenerfahrung leid hatte, immer nach unseren Sachen zu suchen. Da hingen eben häufig die gleichen Regenjacken, die gleichen Fleecejacken, Mützen, Turnzeug usw. Seitdem tragen meine Kinder Sachen, die nicht nur wir sondern auch die Kindergärtnerinnen leicht zuordnen können.

Im heutigen Interview freue ich mich sehr euch eine Spezialistin für schöne und individuelle Kindermode vorzustellen. Boguslawa Olschok ist Mitbegründerin der Kindermode-Linie „Wurzelzwerge„. Dort entwirft und veredelt man Kinderkleidung. Die Sachen haben mir so gut gefallen, dass ich Boguslawa zum Interview gebeten habe und ich freue mich sehr, dass sie mir so bereitwillig geantwortet hat!

Hallo Boguslawa, du hast 2009 gemeinsam mit Nina die „Wurzelzwerge“ gegründet. Ihr fertigt von Hand veredelte Basics für Kinder von 0-7 Jahren. Wie kamt ihr darauf, euren eigenen Shop zu eröffnen?

Ganz ehrlich, es hätte niemand geahnt, dass wir einen Shop eröffnen!

Angefangen haben wir nur mit der Idee etwas Schönes für Jungs zu machen. Das Sortiment in den Geschäften hat uns „damals“ im Stich gelassen – dunkle Farben, gleiche Motive und die ewige Suche nach DEM Eyecatcher. So beschlossen wir bei einem Telefonat, dass wir als Jungs-Mütter es besser können.

Angefangen haben wir bei Shirts, Mützen und Tüchern und haben das Sortiment nach und nach dem Alter entsprechend angepasst – und sind noch nicht ganz fertig 🙂

Ihr habt neben eurem eigenen Shop auch einen Store bei DaWanda. Hilft DaWanda, den eigenen Store bekannter zu machen? Oder erkennt ihr da keine Synergie-Effekte?

DaWanda ist ein guter Einstieg in den Online-Verkauf. Die Zielgruppe ist schon da, man muss sie nicht mehr definieren und finden. Dennoch sollte man nicht untätig werden, denn das Angebot auf dieser Plattform ist gigantisch! Da wird es schwer gefunden zu werden, wenn man nicht nachhilft.

So bietet DaWanda einige hilfreiche Marketingtools wie die Startseiten- oder Logenplatzbuchung an. Verschiedene Stufen und Rabatte bei Verlängerung machen das Angebot attraktiv. Darüber hinaus unterstützt DaWanda seine Verkäufer bei Offlineevents mit kostenlosem Merchandisingmaterial und gibt die Möglichkeit, einen Bericht inkl. Bildern bei DaWanda&Friends hochzuladen. Für diesen wiederum erhält man Guthaben für die Werbewerkzeuge. Wenn man das Angebot von DaWanda nutzt, dann kann man auch behaupten, dass man sehr gut unterstützt wird.

Ihr habt gerade eine ganz neue Kollektion Kindergartentaschen herausgebracht. Wieviel Arbeit steckt in der Entwicklung und worauf achtet ihr dabei? Guckt ihr einfach, was euch gefällt, oder muss da viel am Markt recherchiert werden?

In erster Linie achten wir auf altersgerechte Produkte, in dem Fall die Taschen. So haben wir für die ganz kleinen Kindergartenzwerge Taschen, die ganz einfach mit einer Klappe und Reißverschluss geschlossen werden. Für die größeren, sprich Maxikinder haben wir kürzlich erst die coolen Schnallentaschen gelauncht.

Bei den Motiven achten wir gerne auf die Interessen unserer kleinen Zielgruppe. Manchmal entsteht ein neues Motiv ganz schnell, innerhalb von Stunden. Und manchmal dauert es eine bis zwei Wochen, bis eine neue Tasche fertig ist. Das fängt bei der Stoffauswahl an, welche Farbe und welche Muster sollen verarbeitet werden? Kann der Schriftzug etwas verspielt sein oder doch lieber klar und gerade. Es gibt so viele schöne Motive, die appliziert werden können und da kommen auf jeden Fall die Kleinen zum Zug. Denn alle Taschenmotive im Shop sind in Zusammenarbeit mit Kunden (Eltern und Kind) entstanden. Wir setzen sehr gerne Kundenwünsche um, da sind wir direkt bei der Zielgruppe und müssen kaum noch Marktforschung in der breiten Masse betreiben.

Wenn du auf eure Zeit mit den Wurzelzwergen zurück blickst, was sind die wichtigsten Erfahrungen, die ihr bisher gesammelt habt? Und würdest du alles wieder genau so machen, wenn du die Zeit ein wenig zurückdrehen könntest?

Die wichtigste „Bauch“erfahrung bzw. –entscheidung war die Gründung der Wurzelzwerge. Da sind wir uns einig, genau das Richtige getan zu haben. Wir geben zu, dass wir manche Dinge zwei Mal anpacken mussten, bis sie „funktioniert“ haben. Aber auch das hat uns eher weitergebracht als zurückgeworfen.

Eine gute Entscheidung war auf jeden Fall die Shoperöffnung bei DaWanda im Dezember 2011. Ein neuer, bekannter Vertriebsweg, der unser Label weiter streut als bisher.

Im Großen und Ganzen bleibt uns zu sagen:

Eine Kombination aus Fachwissen und Learning by Doing, dazu eine ordentliche Prise Euphorie sowie genug Naivität neue Wege zu gehen und viel Spaß an unserer Arbeit lassen uns weiterhin positiv in die Zukunft blicken!