Geniale Idee: Das Kind gestaltet den Hintergrund für sein Portrait selbst

Im Gespräch mit Nadine Augustat Lehmann von Zimmerlein-Kinderraumdesign

Geniale Idee: Das Kind gestaltet den Hintergrund für sein Portrait selbst
Geniale Idee: Das Kind gestaltet den Hintergrund für sein Portrait selbst

Ich werde für Land-und-Kind immer mal wieder interessante Leute interviewen und in der neuen Reihe „Im Gespräch mit ..:“ zusammenfassen.

Den Anfang macht Nadine Augustat Lehmann. Sie ist Künstlerin und arbeitet in vielen Bereichen. Sie gestaltet Räume, fertigt Kindermöbel, bringt Kindern im Kindergarten bei, wie man selber Farben herstellt und sie malt Kinder. Ihre Kinderportraits sind der Grund, warum ich auf Nadine Augustat Lehmann aufmerksam wurde. Sie geht folgendermaßen vor: Der Kunde bekommt eine Leinwand, die sein Kind/seine Kinder selbst nach Herzenslust bemalen. Diese Leinwand bekommt dann Frau Lehmann zurück und ein Foto vom Kind dazu. Sie integriert dann das Portrait des Kindes in das Kinderkunstwerk. Die Ergebnisse sind atemberaubend schön!

Ein Händchen für die Arbeit mit Kindern: Nadine Augustat Lehmann
Ein Händchen für die Arbeit mit Kindern: Nadine Augustat Lehmann

Hier nun meine Fragen an die Inhaberin von Zimmerlein-Kinderraumdesign:

Land-und-Kind: Liebe Frau Lehmann, Sie malen außerordentlich schöne Bilder. Wie kamen Sie zu dieser Leidenschaft?

Malen war schon immer meine Leidenschaft – mit 9 Jahren habe ich mir dann zu Weihnachten eine Staffelei, Ölfarben und Leinwände gewünscht und beschlossen von Beruf Künstlerin zu werden. Angefangen habe ich mit Snoopys in Öl . Nach und während meines Studiums zur Raumdesignerin habe ich schon sehr viel gemalt und einige Ausstellungen gemacht. Der absolute kreative Schub kam mit der Geburt meines ersten Sohnes 2006.

Land-und-Kind: Wie lange braucht es, so ein bezauberndes Kinder-Kunstwerk herzustellen?

Kommt ganz drauf an! Bei guten Vorlagen (Digitalfotos in hoher Auflösung) meist 1-2 Tage, wenn ich an einem Stück male und nicht zu häufig unterbrochen werde. Bei schwierigen Fotos (pixelig, verschwommen) kann es sich auch mal bis zu 4 Tagen hinziehen.

Land-und-Kind: Wie kam es zu der genialen Idee, die Kinder die Sie malen selbst die Leinwand mitgestalten zu lassen?
Schöne Momente wunderbar eingefangen
Schöne Momente wunderbar eingefangen

Ende 2008 haben meine Jungs (damals 3 und 2 Jahre alt), immer wenn ich in meinem Atelier gearbeitet habe, auf eine große Leinwand gemalt. Als ich dann genau diese große Leinwand brauchte und nicht extra nochmal los wollte, beschloss ich sie mit Weiß zu übermalen, um sie so nutzen zu können. Schon beim Übermalen tat es mir leid und da das Kunstwerk durch das Weiß direkt wieder durchkam, beschloss ich lieber die beiden kleinen Künstler drauf zu malen und für mich eine neue Leinwand zu kaufen. Nun schaute ich nach einem passenden Foto der beiden Künstler und war von dem Ergebnis völlig begeistert, ich hatte ein Kunstwerk meiner Kinder und ein Bild, wie die beiden zu der Zeit als es entstanden ist, aussahen. Es hängt bei uns in der Küche und ich freue mich immer wieder über diese wunderbare Erinnerung.

Land-und-Kind: Ganz neu ist nun auch noch EniBo dazugekommen. Sie designen und gestalten nun auch Kindermöbel. Bei DaWanda gibt es zum Beispiel wunderhübsche Garderoben zu sehen. Weiten Sie dieses Projekt noch aus?

Das EniBo sind Holzarbeiten die in meiner Holzwerkstatt entstehen und nun seit einem Monat bei DaWanda zu kaufen sind. Gemeinsam mit der Kinderbuch Illustratorin Bodil habe ich bereits einige Projekte durchgeführt und nun machen wir nicht nur das EniBo Naturkunstprojekt zusammen, sondern entwerfen auch Möbel für Kinder. Das EniBo Naturkunstprojekt bringt Kindern in Kindergärten das Herstellen von Farben aus Naturmaterialien bei. Meine Firma heißt Zimmerlein-Kinderraumdesign und wurde von mir Anfang 2008 ins Leben gerufen – seitdem folgt eins dem anderen, ich gestalte Kinderzimmer, Kindergärten und Warteräume für Kinder samt Spielelementen, die ich selber baue. Das wichtigste bei allen Projekten ist für mich die Freude und Liebe bei der Arbeit.

Bei der Arbeit an einem Kinderzimmerdesign: Das Baby ist selbstverständlich dabei
Bei der Arbeit an einem Kinderzimmerdesign: Das Baby ist selbstverständlich dabei
Land-und-Kind: Und nun die Frage, die die meisten Eltern brennend interessieren wird: Bleibt Ihnen bei der Fülle Ihrer Projekte genug Zeit für Familie und Co. – wie managen Sie das?

Meine Familie ist für mich das Wichtigste überhaupt, ohne sie könnte ich gar nicht so kreativ sein. Ich habe mein Atelier in unserer Wohnung und die Werkstatt direkt nebenan, sodass ich meine Kinder bei der Arbeit immer um mich habe. Bis 12 Uhr sind unsere Jungs im Kiga, dann essen wir gemeinsam Mittag und gehen meist ein wenig raus. Mein Mann arbeitet zum Glück auch von zu Hause aus, sodass wir uns je nach anstehenden Projekten die Kinder einander abnehmen. Das Tolle ist, dass wir unsere Zeit selber einteilen können und so wirklich viel Zeit mit den Kindern genießen dürfen. Unsere Tochter ist 3 Monate und natürlich nonstop um mich, sei es im Tuch, auf der Fensterbank im Atelier oder im Kinderwagen vor der Werkstatt. Als unser zweiter Sohn geboren war, habe ich ein Wartezimmer für eine Kinderärztin gestaltet und mein Mann brachte mir den Kleinen alle 3 Stunden zum Stillen in die Praxis. Das sind wunderbare Pausen zwischen dem Malen und mit Smilla ist das nun genauso. Zudem kann ich mich vollkommen auf meine Mutter und meine Schwiegermutter verlassen, die mir gerne mal die Jungs abnehmen und mir so ermöglichen in Ruhe zu arbeiten.

Ich bin sehr dankbar, dass es so ist. Wenn ich meine Kinder von morgens bis spät nachmittags in eine Kita geben müsste um zu arbeiten, hätte ich auf keinen Fall drei bekommen.

Vielen Dank, Nadine Augustat Lehmann, für Ihre interessanten Antworten und den tiefen Einblick in Ihre Arbeit.