Ein Hochzeitsbrauch den wir alle kennen ist der, dass die Braut etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues bei sich hat. Abgerundet wird das Ganze durch eine Münze in ihrem Beutelchen. Aber wo kommt das her?
Die Lösung ist etwas kitschig, aber so ist das wohl oft, wenns ums Heiraten geht … Es ist eine englische Tradition. Wenn man den Spruch auf Englisch hört, dann wird das auch schnell klar: „Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe.“ Da reimt sich das auf einmal! Nicht jeder kennt die Sache mit der Münze, denn das wird bei der Überlieferung oft vergessen. Und kitschig wirds dann, wenn wir wissen, dass sich dieser Brauch erst nach der Hochzeit von Lady Diana Spencer und Prince Charles richtig durchgesetzt hat. Ich hätte gedacht, dass das ein uralter Brauch ist, den wir Bräute unseren Ur-Ahnen verdanken … Nun ja, Lady Di? Das ist ja noch nicht so lange her. Immerhin erinnere ich mich an die Übertragung der Hochzeit im Fernsehen und dass deshalb das Kinderfernsehen ausfiel …
Dafür brauchen wir sie also, die Prinzessinnen dieser Welt, um uns so schöne und romantische Bräuche zu bescheren, die dann allen gut tun? Denn das tun solche Bräuche. Dieser Brauch hilft der nervösen Braut zum Beispiel dabei, sich beim Ankleiden zu sammeln. Sie schaut, ob sie alles hat, denkt vielleicht noch an den Kauf des neuen Gegenstands zurück, erinnert sich an das Alte und denkt an diejenige, die ihr etwas geborgt hat … Und schon ist wieder etwas von der vielen Zeit vergangen, die zwischen ihr und dem großen Moment liegt.
- Etwas Neues als Symbol für die nun neu beginnende Ehe
- Etwas Altes zur Erinnerung an das Leben, welches hinter uns liegt
- Etwas Geborgtes als Zeichen von Freundschaft und Liebe
- Etwas Blaues, denn blau ist die Farbe der Treue
- Und eine Münze, die dem Paar Wohlstand bescheren soll
Wie man die Dinge in das Hochzeitsoutfit integriert, ist dabei egal. In England tut die Braut das Sixpence-Stück tatsächlich in den Schuh. Wer eh schon Schwierigkeiten hat, den ganzen Abend auf schönen Schuhen zu tanzen, der sollte das tunlichst lassen.
Als das Neue fungiert bei uns meist das Brautkleid. Dieser Teil trifft aber auf fast alles an unserem Hochzeits-Outfit zu und ist daher am einfachsten zu erfüllen. Es spricht also nichts dagegen das Brautkleid zu leihen.
Etwas Altes seht ihr auf dem Bild links. Hier wurden für die Trauringe die Eheringe der Großeltern und Eltern des Brautpaares eingeschmolzen. Und so entstanden die persönlichsten Ringe, die man sich vorstellen kann – aus etwas Altem! Sie haben 1000 Geschichten erlebt und stiften nun den Anfang für etwas Neues.
Und dann etwas Blaues, ja das ist meist das Strumpfband. Wer hierbei etwas kreativer sein möchte, der kann sich hier Anregungen holen.
Alles in allem ein Brauch, der schön ist und wie die vielen anderen kleinen Dinge eine Hochzeit so besonders macht. Also vergesst nicht den kleinen Vers im Hinterkopf zu haben, wenn ihr euer Braut-Outfit zusammenstellt: Something old, something new …
Dieser Artikel wäre nicht was er ist ohne die wundervollen Bilder von Melanie Homfray, der ich für die Erlaubnis zur Veröffentlichung sehr danke!
Teil 1 der Hochzeits-Artikelserie: Hochzeitsvorbereitungen