Zeckenbiss – Was tun?

Kinder lieben es in der Natur zu spielen
Kinder lieben es in der Natur zu spielen

In diesem Jahr wurde unsere Familie erstmalig mit dem Thema Zeckenbiss konfrontiert. Sowohl mein Mann als auch meine jüngste Tochter waren betroffen. Es scheint in unserer Umgebung in diesem Jahr mehr Zecken zu geben als in den letzten Jahren, denn wir haben an unserem Verhalten nichts geändert und vorher nie Zeckenstiche gehabt.

Ich habe mich ausführlich informiert und möchte diese Infos mit euch teilen. Denn es gibt viele Irrtümer rund um Zecken und ihre Entfernung. Diese können zu unsachgemäßem Verhalten bzw. unsachgemäßer Entfernung führen und das Risiko für den Gebissenen erhöhen.

Erste Fehlannahme: Zecken fallen von den Bäumen. Zecken sitzen meist auf Gräsern, im Unterholz oder an Zweigen von Büschen. Daher ist es wichtig, sich nicht einfach so ins ungemähte Gras zu setzen.

Eine Zecke
Eine Zecke

Zweite Fehlannahme: Bei uns sind die Zecken nicht gefährlich. Richtig ist: Die Lyme-Borreliose kann von allen Zecken in ganz Deutschland übertragen werden. Lediglich die Ansteckung mit Frühsommer-Meningo-Enzephalitis beschränkt sich auf bestimmte Gebiete. Wer in diesen Gebieten lebt oder Urlaub macht, der sollte sich impfen lassen. Denn der Name trügt, die Krankheit wird das ganze Jahr über übertragen.

Dritte Fehlannahme: Richtige Kleidung schützt. Zecken krabbeln bis zu einer Stunde herum, um eine geeignete Stichstelle zu finden. Somit hat sie auch genug Zeit, Gummistiefel und lange Hosen zu überwinden.

Vierte Fehlannahme: Zecken entferne ich mit Klebstoff, Butter oder Öl. Diese Art der Entfernung kann sogar dazu führen, dass die Zecke im Todeskampf vermehrt Erreger abgibt.

Also ergibt sich daraus, dass man, wenn man einen Ausflug unternimmt, sich am besten immer mit einem Insektenschutzmittel einsprüht und eine Zeckenzange oder spitze Pinzette mit sich führt. Im Fall eines Bisses sollte die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Denn die Zeitdauer entscheidet über das Ansteckungsrisiko. Also am Samstag nicht erst warten, bis der Arzt am Montag wieder auf hat. Oder warten, bis die Zecke von allein abfällt. Das kann bei einem weiblichen Tier zwischen 7 und 11 Tagen dauern. Wer die Zecke zügig entfernt, ist vor der Ansteckung mit Borreliose nahezu sicher, denn das dauert einige Stunden. Die Zange nehmen und vor dem Ziehen leicht wackeln und dann rausdrehen. Beim Drehen wird weniger Druck auf die Zecke ausgeübt und es reißt nicht so leicht etwas ab. Nur wenn sich die Einstichstelle rötet oder entzündlich aussieht, bzw. Sie nicht in der Lage sind das Tier vollständig zu entfernen, sollten Sie den Arzt aufsuchen.

Zur Vorbeugung gegen Insekten- und Zeckenbisse verwenden wir jetzt Anti-Brumm Naturel von Hermes Arzneimittel – eine Empfehlung unserer Apothekerin. Es ist bereits für Kinder ab 1 Jahr geeignet und sehr gut hautverträglich. Seitdem wir es benutzen, hat uns keiner mehr gebissen! Die Wirkung hält bei Zecken bis zu 4 Stunden. Wer im Freibad ist, muss den Schutz natürlich nach dem Baden neu auftragen.

Die Zecke ist sehr zäh. Daher sollte sie unbedingt mit einem harten Gegenstand zerdrückt werden, wenn Sie sie im Haus finden oder nach dem Biss entfernt haben. Meist leben die Zecken noch! Eine Zecke kann nach 30 Tagen unter Wasser noch überleben. Also nicht wegspülen oder so.

Gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis gibt es kein Heilmittel. Sollte sie auftreten, wird eine die Symptome lindernde Medikation erfolgen. Mehr kann man dann nicht tun. Wer also in einem Gefahrengebiet für FSME lebt, sollte sich impfen lassen.

Besonders gute Informationen liefert www.zecken.de von der Firma Baxter. Hier liegt auch das Copyright für die Bilder, für deren Erlaubnis zur Nutzung ich danke!

Ob Sie in einem Gebiet mit Ansteckungsgefahr für FSME wohnen erfahren Sie hier:



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