Wo hin, wenn wir alt sind? Angst vor Pflegebedürftigkeit?

Zwei Generationen - Oma und Ur-Oma beim letzten Generationen-Urlaub
Zwei Generationen – Oma und Ur-Oma beim letzten Generationen-Urlaub

Gerade hier bei uns auf dem Land haben die Menschen Angst vor dem Altern.

Wenn die Kräfte nachlassen, dann stehen viele vor der Frage „Wohin mit mir?“ Denn wer soll den Garten pflegen? Wer kratzt das Unkraut aus dem Rinnstein? Wer putzt das Haus? Komme ich noch allein in die obere Etage? Wer wäscht meine Wäsche? Und so weiter und so fort. Am Ende geben viele auf und ziehen zu den Kindern oder in die Stadt. Wer dazu nicht die Möglichkeit hat, der sucht einen Platz in einer Senioren-Residenz, einem Pflegeheim, nimmt ambulante Pflege in Anspruch …

Einen Plan für das Alter?

Ich selbst habe da bisher gar nicht wirklich drüber nachgedacht. Neulich hatte meine Oma dann einen Schlaganfall und ihre Angst, nicht in ihre Wohnung zurück zu können, hat mir die Augen geöffnet. Wir sind es gewohnt unser eigener Herr zu sein. Haben nie mit anderen in einem Wohnkomplex gewohnt, konnten immer  machen was uns passt. Essen wann wir es wollen und so weiter. Ein Privileg, dass niemand gern aufgeben wird. Über Pflegebedürftigkeit denkt man dann erst recht nicht nach. Noch mehr eigene Freiheit aufgeben, sich nicht mehr selbst versorgen können? Puh, das wird schwer sein, da bin ich mir sicher.

Oft kommt das Alter ganz plötzlich

Meine Mutter war von der plötzlichen Veränderung total überrascht. Die Oma ist zwar schon vor Jahren mit in das Haus eingezogen und inzwischen fast 90 – bis zum Schlaganfall hat sie sich jedoch in ihrer eigenen Wohnung komplett selbst versorgt. Die erste Prognose sah nicht gut aus. Mit guter Krankengymnastik kam die Uroma allerdings wieder auf die Beine und ist vorerst wieder glücklich in Ihrer Wohnung.

Ich hab aber trotzdem mal das Internet gewälzt. Es gibt natürlich viele Infos und Services die zur Verfügung stehen. Interessant sind alle Infos zur Pflegeversicherung und der Beantragung nötiger Hilfsmittel. Also: Wer bezahlt ein teures Kranken- und Pflegebett? Wer übernimmt die Kosten für ambulante Pflegekräfte oder gar den Heimaufenthalt. Und was kostet sowas eigentlich? Besonders interessant fand ich die Seite von SeniorPlace.de. Dort kann man ganz einfach die Pflegeeinrichtungen in der Umgebung ausfindig machen und auch Feedbacks und Bewertungen aus echten Kundenbewertungen lesen. Dort wird einem auch geholfen die richtige Einrichtung auszuwählen, da Profis beratend zur Seite stehen. Ich hätte nicht gedacht, dass es sowas gibt!

Gestern hab ich mit meinem Mann über das Thema gesprochen und wir haben beschlossen, uns immer mal wieder Gedanken über „uns im Alter“ zu machen. Alles gleich planen ging irgendwie nicht. Zu weit weg kommt uns das alles vor. Als erstes war uns jedoch klar, dass das riesige Haus irgendwann einer gemütlichen kleinen Wohnung weichen wird. Wo, das wissen wir natürlich noch nicht. Eventuell sogar in einer der Kleinstädte in der Umgebung. Und das uns, als überzeugten Landeiern. Na ja, bestimmt noch nicht so bald.

Jetzt gehe ich erst mal mit den Kindern die Ur-Oma besuchen …



One Comment

  1. Eurer Uroma alles Liebe und weiterhin gute Besserung. Da werden Erinnerungen wach. Wir haben hier auch in einem Mehrgenerationenhaus leben dürfen, bis meine Oma 91 wurde, danach ging es zuhause einfach nicht mehr. Ein sehr ernstes Thema und ich kann die Ängste inzwischen sehr gut nachempfinden. Herzlichst, Sina