Der große Kinder-Laufschuhe-Test: Adidas und Saucony (Teil 1 von 2)

Der Markt für Kinder-Laufschuhe in Deutschland – ein weites Feld

So gut wie jeder Hersteller von Laufschuhen hat heutzutage auch mindestens ein Modell für Kinder im Programm. In der Regel ist es der kleine Ableger eines schon erfolgreichen Bestsellers aus dem Erwachsenenbereich (z. B. Puma Faas), manchmal wird auch extra für die Kinderfüße die Entwicklungsabteilung bemüht und zumindest ein eigenes Design für die jüngste Zielgruppe gestaltet.

In jedem Fall ist die Vielfalt auf dem Sportschuhmarkt enorm: vor Erstellung dieses Artikels identifizierten wir sage und schreibe 18 Hersteller – und dabei haben wir Handelsmarken, Discounter und Freizeitschuhe wie Sneaker nicht mitgerechnet. Davon buhlen 13 Firmen in Deutschland um den Markt der Kleinsten und Kleinen bis ca. Größe 35 – und damit um Papi oder Mami, die ihren Nachwuchs möglicherweise das erste Mal zum Joggen mitnehmen möchten.

Abenteuer Produkttest: Spreu und Weizen trennen sich wie von selbst

Als wir mit den Recherchen für den Vergleichstest begannen, wussten wir nicht was uns erwartet. Aber, wenn man so viele Firmen anschreibt, gibt es nichts was es nicht gibt. Ein großer Hersteller schickte uns umgehend ein Testpaar, verbunden mit dem Hinweis, diese würden schnellstmöglich wieder im Haus zurückerwartet. Und das bei einem der Weltmarktführer?

Einige der 18 Kandidaten haben auf ihren deutschen Webseiten keinen Hinweis auf einen speziellen Kinderlaufschuh – oder wir haben ihn nicht gefunden und sie damit ausgeschlossen. Andere Unternehmen haben keine deutsche Website und damit vermutlich auch kein deutsches Kinderschuh-Programm oder kein großes Interesse daran. Zwei weitere – zwei der Größten – verwiesen darauf, dass sie leider „gerade“ kein Testexemplar zur Verfügung haben, bei einem war es die PR-Agentur, die „aber unbedingt in Kontakt“ bleiben will“ . Wieder andere hielten es nicht für nötig, auf die Anfrage eines aufstrebenden Online-Magazins mit tollen Ideen (das sind wir!) zu antworten.

Los gehts: Adidas, Brooks, Puma und Saucony sind dabei

Und so lichtete sich das Feld. Ein Produkttest ist zugleich immer auch ein Test der Servicequalität der betroffenen Unternehmen. Zumindest ist es aber in unserem Fall ein Test der Schnittstelle Unternehmen/Presse. Manchmal mag es einfach Glück sein, dass unsere Anfrage bei der richtigen Person landete – oder bei einer engagierten PR-Agentur. Was ihr nun hier und im Fortsetzungsartikel lest, ist somit die Crème de la Crème auf dem deutschen Laufschuhmarkt – diese Hersteller waren besonders kooperativ und haben uns mit Testexemplaren versorgt.

Rechtzeitig bei uns eingetroffen und somit im Testfeld dabei sind folgende Modelle: Adidas Response Cushion K, Brooks Kids Pureflow, Puma Faas 300 Jr und Saucony Kids Kinvara 3. Wir stellen zunächst die Adidas- und Saucony-Schuhe vor – die Reihenfolge hat keine besondere Bedeutung! -, im zweiten Teil unseres großen Laufschuhe für Kinder-Tests folgen dann die beiden anderen Modelle von Brooks und Puma sowie die abschließende Vergleichstabelle.

Der Platzhirsch: Adidas Response Cushion K

„Die von Adidas find ich schön.“ Das war der erste Eindruck unserer Großen, die als Test-Fee für alle hier versammelten Schuhe herhalten musste. Im Gegensatz zum Brooks Pureflow (morgen im Teil 2 des Laufschuh-Tests), der mit Pink nicht geizt, ist es womöglich das etwas zurückgenommene Design des Response Cushion K mit viel weißer Fläche und wenigen pinken Akzenten, das bei unserer Tochter so gut ankam. Die Schnürsenkel des Mädchenmodells sind dann allerdings doch knallig-farbig.

Ansonsten haben wir hier einen soliden Neutralschuh vor uns, der wie seine großen Geschwister über das 3D TORSION® SYSTEM verfügt, um den Mittelfußbereich zu stabilisieren. ADIPRENE® sorgt für die Dämpfung der Ferse und das Obermaterial „Airmesh“ für die Kühlung bzw. weitgehende Atmungsaktivität. Das Modell ist in den EU-Größen 28 bis 35 ab Dezember 2012 erhältlich.

Der Newcomer: Saucony Kids Kinvara 3

Die Kids-Produktlinie steckt zumindest bei Saucony Deutschland noch „in den Kinderschuhen“. Das merkt man auch daran, dass die Sektion Kinderschuhe auf der deutschen Website noch nicht verfügbar ist. Obwohl es im Vergleich zu den anderen Testkandidaten ein eher unscheinbarer Vertreter ist, hatte sich unsere Große interessanterweise recht schnell für das schwarze Modell entschieden – obwohl das eigentlich die Boys-Variante sein soll. An Passform und Tragekonform gab es nichts auszusetzen und so drehte sie direkt ein paar Extrarunden auf der Wiese.

Der Kinvara 3 ist der kleine Bruder des gleichnamigen Erwachsenenmodells, ein leichter Trainingsschuh. O-Ton des Herstellers: „Die flexible und flache Zwischensohle mit einer Sprengung (Unterschied in der Sohlenhöhe zwischen Vorfuß und Ferse) von 9mm geben Kinderfüßen die nötige Bewegungsfreiheit“. Das Mädchen-Modell ist weiß mit zitronengelb und pink, der Jungens-Schuh bietet die Grundfarbe Schwarz plus Zitrone und rot. Man bekommt den Kids Kinvara 3 im guten Sportfachhandel oder online z. B. bei Amazon in den Größen  10.5-3 (entspricht EU 28 bis 35) und 3.5-7 (bis EU 40).

Und wen es interessiert: der Modellname Kinvara stammt von einer kleinen Hafenstadt in Irland her.

Im zweiten Teil unseres Laufschuh-Tests für Kinder folgen dann die Modelle von Brooks und Puma.